Am vergangenen Donnerstag wurde die im Dezember abgebrochene Partie gegen den SV Sudhagen II mit getauschtem Heimrecht wiederholt. Am Sonntag zuvor reiste man bereits zur Zweitvertretung des SV Büren, kam jedoch nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Zwar konnte man sich einige Chancen erarbeiten, für einen Treffer hatte es letztendlich nicht gereicht. Umso motivierter machte man sich auf den Weg nach Sudhagen.
Der im Dezember bereits sicher geglaubte Sieg wurde durch den umstrittenen Spielabbruch zunichte gemacht. Der damals noch fehlende Großteil der Sudhagener Mannschaft durfte zudem wieder mitwirken. In den eigenen Reihen hatte man einige Ausfälle zu beklagen, konnte letztlich jedoch 13 Spieler für den Kader gewinnen. Man war sich bewusst, welch kampfbetontem und nervenaufreibendem Spiel man an diesem Donnerstagabend gegenüberstand.
Die Partie startete gegen 19:30 Uhr, die Bedingungen wurden durch das Flutlicht, welches seinen Auftrag nur unzureichend erfüllte sowie die dunkle Trikotkombination beider Teams erschwert. Nichtsdestotrotz versucht man dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken und den Gegner in die eigene Hälfte zu drängen. Die bissige Spielweise der Gastgeber machte sich früh bemerkbar. Dies trieb den Kampfgeist der Grün-Weißen im Verlauf der Partie immer weiter an.
Die Sudhagener Offensive war geprägt von langen Bällen, die über die Abwehrkette verlängert werden sollten, um die schnellen Angreifer in Szene zu setzen. Auf diese Spielweise konnte sich die Holtheimer Hintermannschaft schnell einstellen, sodass man an diesem Abend kein Gegentor auf diese Art kassierte.
In der 30. Spielminute fand man sich allerdings tief in der eigenen Hälfte wieder. Das Spielgerät gelang in den Rückraum, in dem sich zuvor ein Gegenspieler positionierte, um den Ball anschließend im Tor zu versenken. Der überraschende Rückstand dämpfte die Stimmung. Allerdings war erst ein Drittel der Partie absolviert. Die spielerische Überlegenheit sollte sich schon bald bezahlt machen.
Immer wieder gelang man gefährlich vor das gegnerische Tor, vermisste bisher jedoch das Glück in der Gefahrenzone.
In der 40. Spielminute bekamen die Grün-Weißen einen Freistoß zugesprochen. Thorben Cordes nahm sich der Sache an und fand seinen Kapitän Patrick Diekmann, welcher den Ball per Kopf zum Ausgleich im Tor versenkte. Bis zur Halbzeit sollte sich an diesem Spielstand nichts verändern.
Die Halbzeitpause nutzte man, um sich zu beraten, inwiefern man in der zweiten Halbzeit die größte Gefahr ausstrahlen könnte. Mit einer entsprechenden Marschroute machten sich die Kicker vom Tannenkamp auf den Weg, um die drei Punkte nach Holtheim zu holen.
Die spielerische Überlegenheit machte sich einmal mehr bemerkbar, der Führungstreffer schien in der Luft zu liegen. Aus dem Nichts spielten sich die Gastgeber in der 59. Spielminute durch einen schönen Pass vor unser Tor und verwandelten eiskalt zum 2:1. Erneut saß der Schock tief, hatte man sich eigentlich bereits darauf eingestellt, selbst in Führung zu gehen.
Die hitzige Partie hatte mittlerweile einige gelbe Karten auf beiden Seiten gefordert. Es galt nicht die Nerven zu verlieren, auch wenn man permanent unqualifizierten Kommentaren der Gegenseite ausgesetzt war. Der beste Weg, darauf zu reagieren sollte der sportliche Sieg sein, den man weiterhin anstrebte.
Es sollte bis zur Schlussphase dauern, bis man seine Dominanz in Zählbares ummünzen konnte. Nach einem Angriff über die linke Seite, lag das Spielgerät dem routinierten Eddie Robinson zu Füßen. Dieser nahm Maß und beförderte die Kugel sehenswert in den Winkel des gegnerischen Tores. Der Jubel war groß, sieben Minuten waren noch zu spielen.
Weiterhin bemühte man sich, drei Punkte nach Hause zu holen. Im Bewusstsein der gegnerischen Kontergefahr, konnte man sich allerdings nicht der „totalen Offensive“ widmen. Wie sich herausstellte, sollte das Abwehrbollwerk um die erfahrenen Innenverteidiger Patrick Diekmann und Rainer Kropff bis zum Schluss standhalten.
In der Offensive setze man noch einige Akzente, doch die Uhr spielte gegen Grün-Weiß. Zu später Stunde – der Schiedsrichter hatte bereits die Nachspielzeit verkündet – konnte man sich noch einen Freistoß erarbeiten. Erneut nahm Thorben Cordes Maß. In der Mitte brachte sich Steffan Wübbeke, mit dem Rücken zum Tor stehend, in Stellung. An Dramatik kaum zu überbieten, fand die butterweiche Flanke seinen Kopf, mit welchem er dem Ball einen entscheidenden Richtungswechsel zufügen konnte, dem der gegnerische Torwart nichts entgegenzusetzen hatte.
Der Jubel war grenzenlos, vom Holtheimer Fußballherzen fiel ein großer Stein. Lange Zeit sah es erneut danach aus, als könnte man sich nicht belohnen. Auf die Erlösung musst man bis zur 93. Minute warten, die damit verbundene Freude war jedoch umso größer. Wir bedanken uns bei unseren treuen Anhängern, denen auch dieser Weg nicht zu weit war und mit denen wir unsere Freude teilen konnten.
Am Sonntag, den 20.03. steht bereits die nächste Partie auf dem Programm. Um 13 Uhr empfängt man die Zweitvertretung des TSV Wewer am Holtheimer Tannenkamp.