Dieser Abschnitt - von der Gründung 1925 bis zum Ende des 2. Weltkrieges - folgt im wesentlichen einem von Josef Hillebrand (jr.), Dieter Kropff und Herbert Pennig durchgeführten Interviews von 1991. Zu ihren Erinnerungen an die Anfänge der Vereinsgeschichte wurden Franz Dreker, Hermann Fuest, Josef Junker und Johannes Leifeld befragt.
Von der Gründung 1925 bis zum Ende des 2. Weltkrieges
Als Gründer des Vereins gelten heute der damalige Volksschullehrer Josef Nutt, Josef Beseler (Bauer), Ferdinand Bunte, Josef Hillebrand (sen.) und Anton Waldeyer. Letzterer war zugleich der erste Vorsitzende und Geschäftsführer in Personalunion. Das Amt des ersten Vorsitzenden wurde von 1925 bis zum Zweiten Weltkrieg vermutlich durchgehend von Anton Waldeyer bekleidet. Ferdinand Bunte wird später mit dem Posten des Geschäftsführers in Verbindung gebracht und Arnold Geilhorn als Kassierer genannt. Über die genaue Zusammensetzung des Vorstandes sowie den Aufbau und die Aktivitäten des Vereins ist für diese erste Phase des Vereins demnach kaum etwas bekannt. Es fehlen weitere Namen, Ereignisse und Daten.
Als Sport, so die Überlieferung, ist Fußball durchaus auch schon vor der Vereinsgründung von den Kindern und Jugendlichen in der Schule gespielt worden. Der erste Bolzplatz ist auf dem Gelände des heutigen Sportheimes und Teilen des alten Sportplatzes zu lokalisieren. Er wurde von den Jugendlichen hierfür gerodet und hergerichtet und soll nicht weniger als zwei Meter Gefälle aufgewiesen haben. Bis zum ersten Sportplatz sollte es allerdings noch Jahre dauern – er wurde erst 1948 eingeweiht.
Fußballschuhe waren zunächst unbekannt - Johannes Jöhring, besser bekannt als Pohls Schuster, soll später das erste Paar im Dorf besessen haben. Die ersten Bälle wurden u.a. aus Papiertüten gebastelt und Sportbekleidung war ebenfalls kaum vorhanden. Der Sportkamerad Klemm‘s Hännes soll seinem Vater gar die Spielmannshose abgeschnitten haben, um an eine eigene kurze Sporthose zu gelangen – eine enge Kooperation der Vereine ist also auch für diese Zeit nachgewiesen.
Die ersten Spiele bis 1930 waren in der Regel Freundschaftsspiele gegen die umliegenden Ortschaften. Nachdem das erste Spiel des Sportklubs gegen Meerhof noch mit 14:0 verloren wurde, erkämpfte man sich im Rückspiel auf heimischen Rasen ein 1:1 Unentschieden. Sportfeste kamen ab 1927 hinzu und den ersten Pokal holten die Grün-Weißen in Dalheim. Umgezogen wurde sich anfangs beim Schneidermeister Ferdinand Bunte, danach im Keller von Konrad Diederichs und zuletzt in der Gastwirtschaft Bernhard Schäfers, bevor 1973 das Sportheim fertiggestellt war. Die Wege zum und vom Sport- bzw. Bolzplatz wurden häufig geschlossen und singend (Grün und Weiß wie lieb ich dich...) zurückgelegt.
Eine der ersten bekannten Mannschaftsaufstellungen lautete:
Torwart | Hermann Fust | |
Rechter Verteidiger | Josef Tölle (Kleinenpickers) | |
Linker Verteidiger | Benno Gockel | |
Mittelläufer | Josef Hillebrand (sen.) | |
Linker Läufer | Heinrich Müller | |
Rechter Läufer | Josef Leifeld (Spiekermann) | |
Mittelstürmer | Alfons Paas | |
Halblinks | Josef Sehrschön | |
Linksaußen | Christian Hilsky | |
Halbrechts | Johannes Günther (Amtsdirektor) | |
Rechtsaußen | Arnold Müller | |
Reserve | Josef Günther (Specht) Josef Tölle Willi Hilsky |
Mit diesen Spielern konnte der SC Grün-Weiß Holtheim bis 1939 gute Erfolge feiern. Ab diesem Jahr - mit dem Beginn des Weltkrieges - ruhte der Spielbetrieb, auch wenn bis 1942 noch einige Freundschaftsspiele ausgetragen worden sind.
Das älteste bekannte noch vorhandene Mannschaftsbild von 1935. Von links nach rechts: Josef Leifeld, Arnold Müller, Josef Hillebrand, Josef Sehrschön, Bernhard Gockel, Christian Hilsky, Heinrich Müller, Heinrich Hagemann und Josef Tölle. Es fehlen: Hermann Fust und Alfons Paas