1970 - 1977

2. August 2006

 Die Jahre von 1970 - 1977 waren für den Verein ein sehr arbeitsintensiver Zeitabschnitt innerhalb der Entstehungsgeschichte. Mit dem Bau eines Sportheims, einer Zuschauer-Tribüne und einer Flutlichtanlage wurde drei große Projekte realisiert, die auch heute noch das Erscheinungsbild der gesamten Sportanlage mit prägen. Auch aus sportlicher Sicht konnte man mit dem Aufstieg in die Bezirksklasse Vereinsgeschichte schreiben.



1970

Das Sportfest wurde am 14. Juni abgehalten. Pokalsieger wurde der VfL Lichtenau. Im Übrigen hat die rege Beteiligung der Einwohner unserer Gemeinde am Sportgeschehen auch im Laufe dieses Jahres nicht nachgelassen. Die 1. Mannschaft belegte in der 1. Kreisklasse einen beachtlichen 4. Platz.
Die A-Jugendmannschaft konnte sich weiterhin in der Jugendleistungsklasse behaupten. Auch die Schülermannschaft mischte bei den Wettkämpfen noch immer tüchtig mit. Bei den Pokalturnieren konnte die 1. Mannschaft bei vier Teilnahmen an Pokalturnieren auch 4-mal den Pokal erringen. Ebenfalls wurde auch wieder der Amtspokal errungen. Die Jugendmannschaft konnte 1-mal den Pokal mit nach Hause bringen.

1971
Die 1. Mannschaft spielt weiter in der 1. Kreisklasse und konnte sich einen beachtlichen 5. Platz sichern. Von 4 Pokalturnieren, die bestritten wurden, konnte 2-mal der Siegerpokal mit nach Hause gebracht werden. Bei dem Amtspokalturnier in Herbram errang Holtheim zum 3. Mal hintereinander den Amtspokal und konnte diesen endgültig in Besitz nehmen. Aufgrund der Häufigkeit der Amtspokalgewinne hatte der Sportkamerad Bernhard Gockel eigens das Lied vom Amtspokal geschrieben.
Was noch zur Tradition geworden war und in dem Lied auch besungen wird, war der gestiftete Erbsensuppen-Eintopf montags nach dem Pokalgewinn. Von Seiten des Amtes Lichtenau musste nun ein neuer Pokal beschafft werden.
In diesem Jahr wurde eine 2. Mannschaft ins Leben gerufen, welche auch sofort am Spielbetrieb in der 3. Kreisklasse teilnahm. Gleich bei der Teilnahme an einem Pokalturnier errang die 2. Mannschaft den Pokal.
Die Jugendmannschaft war aus der Leistungsklasse abgestiegen und spielte mit Beginn der Serie 1971/72 in der Sonderklasse des Kreises Büren. Aber auch die Schülermannschaft hält in den Gruppenspielen immer noch tüchtig mit. Beim diesjährige Sportfest am 6. Juni wurde die 1. Mannschaft aus Husen Pokalsieger.

1972
Nach viel Geduld und langem Warten wurde am Sportplatz endlich mit dem Neubau eines Sportheimes begonnen und auch so weit beendet. Die Kosten hierfür waren mit 80.000 DM veranschlagt. Die Bauleitung hatte das Kreisbauamt in Büren übernommen. Bis dahin hatte der Vereinswirt Bernhard Schäfers lange Jahre für die Dusch- und Umkleidegelegenheit der Gastmannschaften gesorgt. Die Dusche befand sich hinter dem heutigen Herren-WC. Danach ging es mit einem kleinen Handtuch gewickelt durch die Wirtschaft in den Saal. Die eigenen Mannschaften mussten sich bis dahin noch zu Hause umziehen und duschen.

Sportheim 1972 Sportheim 1972

In sportlicher Hinsicht war Holtheim in diesen Jahren innerhalb des Kreisgebietes als tonangebend (Originalbezeichnung Holtheimer Chronik) zu bezeichnen. So wurden vom Sportverein 5 Mannschaften unterhalten und zwar die 1. und 2. Senioren-Mannschaft, die Alte Herrenmannschaft, die A-Jugend- und die Schülermannschaft. Die 1. Mannschaft ist weiterhin in der 1. Kreisklasse zu finden und konnte sich auch in diesem Jahre einen beachtlichen 6. Platz sichern. Bei der Teilnahme an 3 Pokalturnieren konnte 1-mal der Siegerpokal mit nach Holtheim gebracht werden. Die 2. Mannschaft konnte in der Meisterschaft der 3. Kreisklasse gleich im ersten Anlauf einen Mittelplatz einnehmen. Bei dem Amtspokalturnier in Kleinenberg ging der neu gestiftete Amtspokal erneut an Holtheim. Das diesjährige Sportfest wurde am 11. Juni abgehalten. Pokalsieger wurde die 1. Mannschaft aus Lichtenau.
An der Westseite des Sportplatzes hat der Sportverein aus eigenen Mitteln eine massive Zuschauer-Tribüne geschaffen, worin immerhin etwa 150-180 Zuschauer Platz finden.

Tribüne 1972
1973
In diesem Jahr wurde das Sportheim fertig gestellt und am 12. Mai seiner Bestimmung übergeben. Die Herstellungskosten betrugen 120.839 DM. Hierzu hatte die Gemeinde einen Landeszuschuss von 40.000 DM und einen Kreiszuschuss von 11.000 DM erhalten. König “Fußball” steht in Holtheim noch immer in voller Blüte.
Außer der Schülermannschaft veranstalteten alle 4 Mannschaften Pokalturniere. Die 1. Mannschaft nahm an 4 Pokalturnieren teil. Bei 3 Turnieren ging sie als Pokalsieger und bei einem Spiel als 2. Sieger hervor. Die 2. Mannschaft nahm ebenfalls an 4 Pokalspielen teil. Bei einem Spiel wurde sie Pokalsieger und bei 2 Turnieren zweiter Sieger.
Die 1. Mannschaft konnte wiederum einen beachtlichen 4. Platz erringen. Die 2. Mannschaft errang in der 3. Kreisklasse den 3. Tabellen-Platz. Beim diesjährigen Amtspokal in Lichtenau konnte Holtheim den Pokal nicht verteidigen. Kleinenberg gewann den Amtspokal.

1974
Die 1. Mannschaft wurde in der 1. Kreisklasse Herbstmeister und gewann den Amtspokal zurück. Durch die zunehmende Spielstärke und Geschlossenheit der 2. Mannschaft entführte sie bei den Pokalturnieren in Oesdorf und Husen jeweils den Siegerpokal.

1. Mannschaft im Jahre 1974 (Herbstmeister)

Aufgrund der regen Sporttätigkeit wurde vom Verein an die noch selbstständige Gemeinde ein Zuschussantrag zur Errichtung einer wettkampffähigen Flutlichtanlage gestellt. Zu der 6-Mastenanlage gewährte die Gemeinde dem Sportverein einen Zuschuss in Höhe von 20.000 DM.

Die 6-Mastenanlage und die neuen Alu-Tore. Zeitungsbericht 1974

 
Weiter erhielt der Sportplatz eine neue Einfriedigung und neue Alu-Tore wofür 10.800 DM aufgebracht werden mussten.

Zeitungsbericht 1974 Altes Holztor am Sportplatz vor 1974

Überhaupt muss man an dieser Stelle festhalten, dass der Sportverein für seine Belange bei der Gemeindevertretung stets ein offenes Ohr gefunden hat.
Allen noch lebenden ehemaligen Gemeinderatsvertretern herzlich Dank.

1975
In der Jahreshauptversammlung am 04.01. gab sich der Verein erstmals eine Vereinssatzung. Kurz darauf wurde der Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht Paderborn eingetragen. Der erste in das Vereinsregister eingetragene geschäftsführende Vorstand lautete: 1. Vorsitzender Hugo March, 2. Vorsitzender Karl Beseler, Geschäftsführer Josef Hillebrand und Kassierer Heinz Günther. Genau im Jubiläumsjahr errang die 1. Mannschaft in der 1. Kreisklasse die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Bezirksklasse. Das letzte Meisterschaftsspiel fand in Tudorf statt.

Die erfolgreiche Holtheimer Mannschaft von 1975 Das Bild zeigt obere Reihe von links nach rechts: 2. Vorsitzender Karl Beseler, Hans-Jürgen Fischer, Franz-Josef Gockel, Josef Hillebrand, Werner March, Walter Knaup, Franz-Josef Schlender, Josef Knaup, Trainer Heinz Grewe Knieend: Rainer Beseler, Anton Müller, Heinz Meißner, Dieter Kropff, Karl-Josef Sander


Da schon viele mit der Meisterschaft gerechnet hatten, waren auch schon Vorbereitungen für einen einmaligen Empfang in der Gemeinde getroffen worden. Hier ist besonders der heutige Ehrenvorsitzende Franz Lücking zu nennen. Er hatte am Hügel seinen Trecker und Ladewagen für einen triumphalen Umzug der Mannschaft durch den Ort her-gerichtet. Bei diesem Fest und in der 1. Hinserie der Bezirksklasse muss Franz Lücking wohl so viel Gefallen am Fußball und Management gefunden haben, dass er sich auf der nächsten Jahreshauptversammlung zum 1. Vorsitzenden wählen ließ.

Zeitungsbericht von 1975
Auch die 2. Mannschaft hatte in den wenigen Jahren ihrer Existenz schon ein großes Ziel erreicht, nämlich als Gruppensieger den Aufstieg in die 2. Kreisklasse. Am 14. und 15. Juni feierte der Sportverein Grün-Weiß Holtheim sein 50-jähriges Vereinsbestehen. Begangen wurde eine harmonische mit vielen Ehrengästen gestaltete Feier im Vereinslokal Bernhard Schäfers.

Zeitungsbericht von 1975

Der langjährige Schulleiter, Hauptlehrer Josef Nutt, konnte an diesem Jubiläum wegen seines Alters nicht teilnehmen. Er hatte jedoch einen Brief geschrieben, aus dem man die Anfänge des Fußballs in Holtheim erahnen kann. Der volle Wortlaut des Briefes ist nachstehend abgedruckt. Neben anderen hatte Lehrer Nutt den Sportverein ins Leben gerufen.

Brief Teil 1 von Hauptlehrer Josef Nutt Brief Teil 2 - Lehrer Josef Nutt


Er selbst spielte gern Fußball, bis 1961 ging er jede Woche 1-mal mit seinen Schulkindern zum Sportplatz. In seiner 41-jährigen Dienstzeit in Holtheim hat er mit seinen Schülern für die Anlagen des Sportplatzes viel getan, besonders als nach dem 2. Weltkrieg am Tannenkamp durch Eigenleistung der zweite Fußballplatz mit Spaten und Hake gebaut wurde.
Ca. 3-4m Sandwälle mussten abgetragen werden, später lagen mehrere Wagen voll kleiner Sandsteine auf dem Spielfeld. Lehrer Josef Nutt und seine Schüler hielten ständig das Spielfeld sauber.

1976
Wie schon angedeutet, wurde auf der Jahreshauptversammlung für den lang-jährigen Vorsitzenden Hugo March Franz Lücking als neuer 1. Vorsitzender gewählt. Von nun an führte Franz Lücking den Verein insgesamt 12 Jahre. Im Jugendbereich kam es zu einem Wechsel in der Funktion des Jugendwartes.
Für Josef Schlender, der lange Jahre zuvor Jugendbetreuer und zuletzt Jugend-wart war, wurde Andreas Pennig als Jugendwart bestätigt.
Ein weiterer bedeutender Schritt war die Bildung einer Knabenmannschaft, heute F-Jugend genannt. Als erster Betreuer stellte sich Günter Altrogge zur Verfügung.
Dem langjährigen Schriftführer Johann Knaup wurde vom Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen für besondere Verdienste die Verdienstnadel in Gold verliehen.
Zeitungsbericht von 1976

Johann Knaup wird zu den Vereinsmitbegründern gezählt. Von 1946 bis 1971 war er Schriftführer des Vereins. Zur Erleichterung der Kassierertätigkeit wird der bargeldlose Beitragseinzug beschlossen. Neue, regelmäßige Aktivitäten im Laufe eines Jahres bilden die Nikolausfeier und das Preisknobeln.
Die 1. Mannschaft belegt zur Halbserie den 8. Platz. Bei den Endspielen um den Amtspokal zwischen Lichtenau – Husen und Kleinenberg - Holtheim kann Holt-heim den Amtspokal erneut gewinnen. In Zukunft wird dieser Pokal Stadtpokal genannt werden, da aufgrund der kommunalen Neugliederung zum o1.o1.1975 das Amt Lichtenau durch die Stadt Lichtenau abgelöst wird.

Zeitungsbericht aus dem Jahr 1976
1977
Nach 7 Jahren Trainer- und Betreuertätigkeit scheidet der Sportkamerad Heinz Grewe im Juni aus diesem Amt aus. Sein Nachfolger wird der Sportkamerad Dieter Jakobsmeyer aus Paderborn. Die 1. Mannschaft gewinnt zum ersten Mal die neu ausgetragene Stadtmeisterschaft.

Zeitungsbericht aus dem Jahr 1977 Gewinner des Stadtpokals 1977.