33. real Berlin Marathon 24. September 2006
Im Starterfeld der 31472 Läufer aus 105 Länder sind auch die Wald- und Wiesenläufer aus Holtheim dabei. Friedrich Beine, 49 Jahre, läuft seit 3 Jahren und Michael Breker, 37 Jahre, läuft seit 2 Jahren. In diesem Jahr liefen sie bereits 10km-Läufe, Halb-Marathon (21km) und den Hermannslauf (31km) mit.
Am Start des 33. real Berlin Marathon Trotz aller Vorbereitung wird es für viele bei Kilometer 27 hart. Manchem Marathon Läufer schmerzen offensichtlich die Knochen, Ermüdungserscheinungen treten auf. Der ein oder andere gibt erschöpft auf. Die meisten der Läufer werden aber beim Platz am wilden Eber, dem südwestlichsten Punkt der Strecke, weiter getragen von den Anfeuerungsrufen der Tausenden von Schaulustigen.
Mit Rasseln und Schellen, Trillerpfeifen und Knatterinstrumenten heizt das Publikum den Sportlern ein. Helfer reichen Trinkwasser. Mit durchnässten Schwämmen kühlen die Läufer ihre Körpertemperatur herunter und benetzen sich mit Wasser aus am Wegesrand stehenden Eimern. Eine Samba Formation gibt mit schweren Trommelschlägen den Takt vor. Am Straßenrand tanzen Cheerleader.
Das Publikum hat längst einen Kult daraus gemacht, beim Platz am Wilden Eber in Dahlem den Marathon-Teilnehmern mit enthusiastischer Begeisterung Mut zu machen, auch den Rest der 42,195 km weiten Strecke durchzuhalten. Neben Profisportlern und ambitionierten Freitzeitläufern sind auch zahlreiche Spaßvögel im dichten Läuferfeld zu sehen. Ein bayerischer Engel schwebt vorbei, Obelix schleppt seinen Hinkelstein und ein Wikinger trägt stolz seinen gehörnten Helm. Bei strahlendem Sonnenschein säumen nach Schätzungen mehr als eine Million Fans die Strecke. Die Berliner zeigen ihre Freude an großen Sportveranstaltungen.
Der Applaus der Massen begleitet auch den Gewinner des 33. real Berlin Marathons auf seinen lange Zeit einsamen Siegeslauf. Frühzeitig setzte sich der Weltklasseathlet Haile Gebrselassie von seinen Verfolgern ab und lief mehr als vier Minuten vor dem Zweitplatzierten mit einer Jahresweltbestzeit, 2 h 05 min 56 sek., ins Ziel ein.
Trotz des verfehlten Weltrekords sagte er: Ich bin sehr glücklich. Es war ein großartiges Rennen.
Der beste deutsche Läufer war Hermannslaufsieger Elias Sansa; er belegte Platz 31 mit einer Zeit von 2 h 30 min 40 sek.
Michael Breker und Friedrich Beine Der Holtheimer Friedrich Beine belegte Platz 14.633 mit einer Zeit von 4h19min52 sek; Zeit pro km: 06:09, Geschwindigkeit von 9.74 km/h und Michael Breker belegte Platz 6.531 mit einer Zeit von 3h 44min03sek; Zeit pro km: 05:18; Geschwindigkeit von 11.30 km/h.
Die zehntausenden Fans, darunter auch Toni und Chrissi, an der Zielgeraden kurz hinter dem Brandenburger Tor bereiten jedem Läufer einen stürmischen Empfang. Wie überall an der Strecke herrschte hier Spitzenstimmung, die wie eine Woge manchen in Ziel getragen hat.
Es wurde am Sonntag sehr diszipliniert gelaufen. Gerade die Läufer die 3:15 Stunden und länger benötigen, haben im Ziel alle noch geschwitzt , so dass man sehen konnte, das sie genug getrunken hatten. In 1744 Fällen mußte jedoch Hilfe geleistet werden; davon entfielen 1233 Hilfestellungen auf den Zielbereich. In 103 Fällen mußten Läufer in Kliniken gebracht werden. Bei 3 Läufern kamen Notärtze zum Einsatz.
Eine der vielen musikalischen Unterstützungen am Weg Trotz der Hitze von 27 Grad waren die Hilfeleistungen geringfügig mehr als in früheren Jahren.